Dorothy Liebes: Farbe, Lurex und Struktur

von Rose Wagner

A Dark, A Light, A Bright: The Designs of Dorothy Liebes
Cooper Hewitt, Smithsonian Design Museum, New York
> 7.7.2023 – 4.2. 2024

Als weithin noch blasse Pastelltöne vorherrschten, brachte die amerikanische Weberin Dorothy Liebes (1897-1972) Farbe ins Textile. Statt monotoner Seidenstores hängte sie farbige Jalousien mit eingewebten Bambusstäbchen vor die Fenster. Ihre Heimtextilien und Kleiderstoffe fielen durch griffige Strukturen, Farbkontraste und die Kombination natürlicher und synthetischer Fasern auf. Liebes vereinte Handwerk und Industrie. Ihr Wirken erstreckte sich auf Mode, Film und Innenausstattung. In den USA galt sie als die größte Weberin ihrer Zeit. Heute ist sie nahezu vergessen. … mehr lesen

First Lady Rosalynn Carter – modisch und politisch gesehen

von Rose Wagner

Rosalynn Carter (1927-2023) war eine ungewöhnliche First Lady (1977-1981), konventionell und unkonventionell zugleich. Sie modernisierte das Büro der First Lady und setzte seine dauerhaft gesicherte Finanzierung durch. Ihr Kleidungsstil wurde als provinziell empfunden und war eine Enttäuschung für die amerikanische Modebranche. Ihre Einmischung in die Politik löste Kritik aus; ihre Beliebtheit hielt sich in Grenzen.

Heute wird sie wesentlich milder beurteilt als während ihrer Zeit im Weißen Haus. … mehr lesen

Gaby Aghion und das Label Chloé

von Rose Wagner

“Mood of the Moment: Gaby Aghion and the House of Chloé”
Jewish Museum, 1109 5th Ave at 92nd St
New York, NY 10128
>  13.10.2023 ‒ 18.02.2024

Der Name von Gaby Aghion (1921-2014) ist weitgehend vergessen; das von ihr 1952 in Paris gegründete Label Chloé ist dagegen weiterhin sehr präsent. In der europäischen Modegeschichte spielt es eine bedeutsame Rolle. Das Label führte lässig-coole Luxus-Konfektion ein, zu einer Zeit, als sich die Mode noch fast ausschließlich um damenhaft-formelle Haute Couture drehte. Zu Chloés Organisationsprinzipien gehörte von Anfang an der ständige Wechsel der Chefdesigner. Aus deren langer Reihe stechen besonders Karl Lagerfeld und Phoebe Philo hervor. Erst durch Chloé wurden sie international bekannt. … mehr lesen

Eine unerträgliche Kollektion

von Rose Wagner

Im Frühherbst 2023 besuchte ich in der „FIT Gallery of Art and Design“ in Manhattan die ungewöhnliche Ausstellung: „The Unwearable Collection“.  Sie ging unter die Haut. … mehr lesen

Claire McCardell, Sportswear und der American Look

von Rose Wagner

Für die amerikanische Mode war Claire McCardell (1905-1958) das, was Coco Chanel für Paris war, so sieht es zumindest die Modehistorikerin Valerie Steele. McCardell steht für einen genuin amerikanischen Stil, für Sportswear und den American Look. Viele ihrer Innovationen – etwa die Übernahme von Elementen aus der Männer- und Arbeitskleidung, ein System kombinierbarer Einzelteile, Wickelkleider, Reißverschlüsse in Röcken, Ballerinas – sind heute so selbstverständlich, dass kaum noch ein Gedanke an ihren Ursprung verschwendet wird. Die Designerin, deren Einfallsreichtum und Problemlösungsfähigkeit wir so viel verdanken, ist hierzulande nahezu vergessen.

Ihr Todestag jährt sich 2023 zum 75. Mal. Es gibt gute Gründe, sich ihrer zu erinnern. … mehr lesen